Skilauf an Volksschulen


Informationen zum Einreicher

Fritz Fiausch
4020 Linz


1 Begründung meines Projektes

Drastischer Rückgang des Interesses am alpinen Skilauf aus unterschiedlichsten Gründen mit allen seinen wirtschaftlichen und gesundheitlichen Folgen im weitesten Sinn.
Gerade Kindern aus dem städtischen Umfeld sollte auch im Winter die Möglichkeit geboten werden, sich im Freien und in gesunder Luft zu bewegen. Sportarten wie Eislaufen und Skifahren eignen sich besonders für die sich im besten motorischen Lernalter befindlichen Volksschulkinder. Auch haben mir meine eigenen Erfahrungen im Sportunterricht gezeigt, dass Kindern aus den unterschiedlichsten Heimatländern durch gemeinsames Sporttreiben die Integration leichter fällt.

Wie jedoch kommen Volksschulkinder zu diesen Sportstätten wenn nicht mit Erwachsenen? Während der Woche dominieren die Aufgaben der Schule, häufig stehen auch beide Elternteile im Berufsleben und somit bleiben nur Wochenenden für den gemeinsamen Freiluftsport übrig. Finanziell für viele Eltern und Alleinerziehende eine große Belastung, zumal viele Erwachsene aus unterschiedlichsten Gründen (Zeitmangel, finanzielle Situation, mangelndes Eigenkönnen) selbst nicht mehr Skifahren können oder wollen.

2 Meine grundlegende Idee (geboren 2011)

Warum den alpinen Skilauf nicht in die Unterrichtszeit der Volksschule einbauen und damit auch den sozialen Zusammenhalt der Kinder stärken? Warum nicht Sponsoren suchen, die eine finanzielle Unterstützung gewährleisten?
Wer jedoch kommt für den Skiunterricht in Frage? Sind es die LehrerInnen? Die Antwort darauf ist ernüchternd. Leider hat nur eine ganz geringe Zahl der VolksschullehrerInnen während ihrer Lehrerausbildung die Qualifikation erworben, Skiunterricht zu erteilen. Wenn ja, wie ist es aber möglich an die zwanzig Kinder einer Klasse mit unterschiedlichem Eigenkönnen im Skilauf zu unterrichten ohne die Aufsichtspflicht zu verletzen?
Ich konnte über 40 Jahre große Erfahrung als Sportlehrer in den unterschiedlichsten Schultypen sammeln und war während dieser Zeit auch 40 Jahre Skischulleiter einer Skischule. Aufgrund diese Doppelerfahrungen kannte ich die schulische Gesetzgebung sowie die privatwirtschaftlichen Richtlinien in Bezug auf Sportunterricht wie kaum ein anderer.

3 Der lange Weg zur Umsetzung meiner Idee (ein 2 Jahresplan!)

Nach vielen, vielen Vorsprachen beim Landesschulrat für OÖ erhielt ich von den Juristen des Landesschulrates die Information, dass diese Form des Skiunterrichts in der Volksschule als schulbezogene Veranstaltung mit allen ihren rechtlichen Vorgaben durchgeführt werden könne. Voraussetzung dafür war, dass die Klassenlehrkraft während der gesamten Zeit der außerschulischen Veranstaltung ihrer Aufsichtspflicht nachzukommen hat.
Da nur wenige Lehrpersonen die Unterrichtsberechtigung im alpinen Skilauf besitzen war mein nächster Schritt die Kontaktaufnahme mit konzessionierten Skischulen im näheren Umfeld sowie mit Vereinen, die über geprüfte Lehrwarte verfügen.

Die Vorgabe des LSR war, dass die Unterrichtszeit der Kinder am Vormittag durch den Skiunterricht nicht überschritten werden darf und nur an 3 Vormittagen im jeweiligen Schuljahr stattfinden darf.
Die nächsten Überlegungen betrafen den Kostenfaktor für:
- 10 Unterrichtseinheiten auf der Piste durch Skischule,
- täglichen Bustransfer von einem konzessionierten Busunternehmen von der Schule ins Skigebiet und retour,
- Leihausrüstung,
- Liftkosten,
- Versicherung, Sicherheitsmaßnahmen.

4 Unterstützende Maßnahmen für die Durchführung

- Eine DVD mit vorbereitenden Übungen für den Skiunterricht vor Kursbeginn wurden von meiner Tochter Barbara, die am ORG Stifterstraße Sport und Geografie unterrichtet, und mir den Lehrkräften zur Vorbereitung des Skilaufs in der Schule zur Verfügung gestellt.
- Ferner habe ich Sponsoren gefunden, die den Kindern wasserfeste und wärmende Warnwesten zur Verfügung stellten.
- Ebenso konnte ich eine kostenlose Zusatzversicherung für teilnehmende Kinder erwirken.
- Den größten finanziellen Vorteil hatte das Projekt jedoch dadurch, dass
die OÖ. Landesregierung die gesamten Liftkosten übernahm.

5 Resumee

Das Projekt läuft jetzt bereits 4 Jahre und wird sehr gut von den Volksschulen angenommen. Besonders überrascht hat mich, dass besonders in Schulen mit hohem Migrantenanteil (bis zu 85 %) sehr großes Interesse an diesem Projekt besteht.
Am letzten Kurstag konnte man deutlich erkennen, wie stolz alle Kinder und deren Eltern waren, ohne großen Aufwand ein Mitglied der Sportart Nr. 1 in Österreich zu sein. Der hohe Gemeinschaftswert dieser Veranstaltung liegt auf der Hand.
Bis jetzt haben schon einige tausend Kinder bei diesem Projekt die Grundbegriffe des Skifahrens erlernen können. Das Interesse ist immer noch steigend.
Herr Landesrat Dr. Strugl und ÖSV Präsident Schröcksnadel haben sich persönlich für meine Aktivität bedankt (siehe dazu Beilage).
Auch die O.Ö. Nachrichten, der ORF und weitere andere Medien haben positiv von diesem Projekt berichtet (siehe dazu Beilagen).

Ich freue mich, dass ich mit meinem OÖ Projekt vielen Volksschulkindern, deren Eltern, den Volksschulen mit ihren engagierten LehrerInnen und nicht zuletzt der Wirtschaft meine 40jährige Erfahrung als Sportlehrer und staatlich geprüfter Skilehrer zur Verfügung stellen konnte.
Es ehrt mich sehr und ich bin stolz darauf, dass mein Projekt einen so erfolgreichen Anklang gefunden hat.



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