BAYWATCH - wir retten unser Freibad!


Dank des Vereins Baywatch schreitet die Sanierung des Weitersfeldner Freibades zügig voran.

Informationen zum Einreicher

Marktgemeinde Weitersfelden
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Das im Jahr 1981 eröffnete Freibad der kleinen Gemeinde Weitersfelden war in der ursprünglichen Bäderstudie als Schließungsstandort vorgesehen, obwohl der Ausgabendeckungsgrad von 50% immer erfüllt wurde. Über 10 Jahre kämpfte die Gemeinde gegen die drohende Schließung und erhielt 2019 mit der Gründung des Vereins „BAYWATCH – wir retten unser Freibad!“ großartige Unterstützung. Mittlerweile sind über 160 Mitglieder beim Verein und es wurden mittels Mitgliedsbeiträge, Spenden, Sponsorings und Veranstaltungen über 30.000 Euro gesammelt, welche auch in die Freibadsanierung fließen. Konkret wird mit diesen Mitteln ein toller Kinderspielplatz beim Freibadareal errichtet, welcher das Fehlen einer Wasserrutsche im Weitersfeldner Freibad kompensieren wird.
Die Gemeinde selbst hat als Härteausgleichsfondsgemeinde viele Jahre gespart, um die notwendigen Eigenmittel in Höhe von 395.000 Euro zusammenzubringen; auch ein größeres Darlehen muss aufgenommen und über die Jahre abgestottert werden. Nach vielen Gesprächen wurde das Projekt im Jahr 2022 genehmigt und der Abbruch des alten Gebäudes erfolgte im Spätsommer nach der Badesaison.
Doch die Mitglieder des Vereins BAYWATCH sammeln nicht nur Geld, sondern sie packen auch tatkräftig bei der Neuerrichtung des Freibadgebäudes samt Außengestaltung mit an. Omas, Opas, Väter und Mütter helfen bei diversen Arbeiten auf der Baustelle. Egal ob beim Abriss der alten Gebäudesubstanz, bei Betonarbeiten, beim Streichen der Sichtbretter, bei der Errichtung des Holzbaus, bei Sanitär- und Elektroarbeiten, bei der Außengestaltung samt Pflasterarbeiten oder bei der Inneneinrichtung – gesamt werden beim Bau des öffentlichen Freibades unglaubliche 3.000 ehrenamtliche Stunden von Vereinsmitgliedern geleistet.
Die Zeit drängt, dass bis Mitte Juni das neue Freibadgebäude samt neuer Bädertechnik, Außengestaltung und Kinderspielplatz fertig gestellt werden können. Und dass das gelingt, hilft der ganze Ort zusammen. Die offizielle Eröffnung soll Mitte Juli bei einem großen Beachvolleyballturnier und einer Schwimmmeisterschaft für Klein bis Groß erfolgen. Und alle freuen sich darauf – besonders die kleinsten GemeindebürgerInnen, dass sie bald wieder in ihrem Freibad schwimmen und umhertoben können.
Die Gründung eines Freibad-Unterstützungsvereins wurde bereits 2018 geboren, doch bis zur Gründung verging noch fast ein Jahr. Und die Familie der UnterstützerInnen wächst auch heute noch weiter, denn jedes Jahr kommen noch weitere Mitglieder hinzu.
Und die Idee, aktiv die Bevölkerung bei der Erneuerung des Freibades mittels eines Vereins miteinzubinden, stößt auf großes Interesse. Bereits einige oberösterreichische Gemeinden waren seither in Weitersfelden zu Gast und haben sich darüber genauer informiert.

Detailinfos:
Das Weitersfeldner Freibad wurde Anfang der 1980er Jahre errichtet und eröffnet. Damals eines der ersten Freibäder in der Region, war es von Anfang an sehr beliebt. Seit dieser Zeit verließ auch kein/e SchülerIn die Volksschule Weitersfelden als Nichtschwimmer mehr. Die Beckenanlage ist als 25 Meter Sportbecken ohne Wasserattraktionen errichtet worden. Weiters gibt es noch ein Kinderbecken für die Kleinsten.
Nach über 40 Jahren nagte der Zahn der Zeit bereits gewaltig an der Anlage, besonders am Gebäude, der gesamten Bädertechnik und an den gepflasterten Außenanlagen. Obwohl das Freibad im kleinen 1050 Seelen-Ort Weitersfelden in der früheren Bäderstudie als Schließungsort vorgesehen war, gaben die politischen Verantwortlichen der Gemeinde ihr geliebtes Freibad nie auf. Das wurde auch eindrucksvoll bei einem 2012/13 durchgeführten Agenda 21 Prozess in der Gemeinde sichtbar, als eine enorme Bevölkerungsanzahl der Gemeinde den Erhalt des Weitersfeldner Freibades die höchste Priorität aller Zukunftsprojekte einräumte. Und so war dieser Zukunftsprozess der richtige Startpunkt, für den Erhalt des Freibades noch aktiver zu kämpfen. Das Ziel der Gemeinde war stets, die bestehende gut laufende und funktionierende Freizeit-Infrastruktur zu erhalten, ohne sich großartige neue Infrastrukturen zu wünschen oder zu fordern. „Wir sind uns unserer kleinen Größe bewusst und wir verlangen nichts Neues! Das, was wir aber seit vielen Jahrzehnten haben, funktioniert, liebgewonnen haben und aus der Gemeinde nicht mehr wegzudenken ist, wollen wir auch erhalten,“ so der Bürgermeister Franz Xaver Hölzl stets bei seinen Vorsprachen beim Land Oberösterreich.
Anfangs änderte sich nichts am Schließungsstandort, doch natürlich wurden die Gespräche mit den Verantwortlichen des Landes OÖ weitergeführt. Es war aber stets ein Vorteil, dass das Weitersfeldner Freibad als eines der wenigen Freibäder Oberösterreichs fast immer mindestens 50% der gesamten Ausgaben mittels Einnahmen bedecken konnte.
Im Jahr 2016 wurde mit der Ortsplatzsanierung das letzte Großprojekt der Gemeinde fertig gestellt. Seither wurde von der Gemeinde eisern gespart, um die erforderlichen Eigenmittel eines Tages für das Freibad aufbringen zu können. Und im Jahr 2019 wurden schließlich erste Planungsentwürfe gefertigt – der frühere zweistöckige Bau wurde dabei von Vornherein auf einen einstöckigen Bau mit gleicher Grundfläche reduziert und kompakter gestaltet.
Die Einbindung der Bevölkerung, insbesondere der Familien war den Verantwortlichen der Gemeinde ein Anliegen. Bei einem Familienfest der Sportunion Weitersfelden im Jahr 2019 wurden die Pläne der Öffentlichkeit präsentiert und von den zahlreichen BesucherInnen, Familien, Eltern, Kindern, Jugendlichen und PensionistInnen wurden viele wertvolle Anmerkungen gegeben.
Aufgrund dieser Eingaben wurde wenige Zeit später das Gebäude in Holzbauweise weiter geplant. Auch die WC-Anlagen wurden vergrößert sowie eine kleine überdachte Terrasse geplant. Auch die Außenanlagen wurden aufgrund von sehr guten Anregungen verbessert geplant.
Da die Beckenlandschaft aufgrund der hohen Kosten und der Tatsache, dass diese weiterhin in einem sehr guten Zustand sind, nicht verändert wird, konnte der mehrmals geäußerte Wunsch einer Wasser-Röhrenrutsche nicht verwirklicht werden. Auch die hohen Kosten für diese Investition wären nicht zu stemmen gewesen.
Oberste Priorität hatte stets der Erhalt des Freibades, natürlich nicht auf Attraktivität zu verzichten. Deshalb wurde als Begleitprojekt eine neue Spielplatzanlage beim Freibadareal, welche auch ganzjährig öffentlich zugänglich ist, gemeinsam entworfen.
Diese beinhaltet nun eine kleine Kinder-Wasserrutsche im Kinderbecken, ein großes hölzernes Spielschiff, eine Schaukelanlage, eine große Boulderwand sowie Bodentrampline für die Kids, für die Jugendlichen eine kleine Calisthenics-Anlage mit zwei Geräten, einen Outdoor-Kicker und einen Outdoor-Tischtennistisch. Moderne Sitzgelegenheiten runden das gesamte ab.
Und für die Ausfinanzierung dieser Spielanlage stellt der Verein BAYWATCH die unglaubliche Summe von 30.000 Euro zur Verfügung!
Ganz Weitersfelden ist stolz auf das, was geleistet wurde und bis zur Eröffnung noch leisten wird. Aus einer beinahe tot-geglaubten wichtigen Freizeiteinrichtung entsteht dank eisernem Willen, Zusammenhalt, Gemeinschaft und unglaublichen ehrenamtlichen Engagement das neue Weitersfeldner Freibad mit dem klingenden Namen „BAYWATCH – unser Bad“…
… und dieses wird auch die nächsten 50 Jahre Jung bis Alt begeistern, ein wichtiger gesellschaftlicher und sozialer Treffpunkt in der Gemeinde sein, stets schöne Erinnerungen hervorrufen und natürlich auch viele neue Geschichten schreiben.


Für die Sanierung des Freibadgebäudes musste zuerst der Großteil des alten Gebäudes abgetragen werde
Bei allen Arbeiten sind die HelferInnen von Baywatch top motiviert und mit Spaß dabei.
Das neue Freibadgebäude in Holzbauweise ist mittlerweile zur Freude aller errichtet!


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