TGW Zwergennest


Informationen zum Einreicher

TGW Logistics Group
4614 Marchtrenk

Vollzeit Mitarbeiter/innen: 1726
Teilzeit Mitarbeiter/innen: 123

Im Oktober 2018 öffnete am Areal des TGW-Headquarters in Marchtrenk das Zwergennest seine Pforten. Zielgruppe der betrieblichen Kinderbetreuung sind Kinder vom vollendeten ersten Lebensjahr bis zum Schuleintrittsalter. Sie werden in insgesamt drei Krabbelstuben-, Kindergarten- bzw. alterserweiterten Gruppen betreut. Voraussetzung ist, dass mindestens ein Elternteil bei TGW arbeitet, wobei jedoch kein Mindest-Beschäftigungsausmaß erforderlich ist. Damit werden auch Familienkonstellationen unterstützt, in denen nicht beide Eltern Vollzeit berufstätig sind. Mit dem Zwergennest setzt Intralogistik-Spezialist TGW einen weiteren Schritt zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, eingebettet in viele unterstützende Maßnahmen. Darunter fallen unter anderem ein Home-Office-Modell, die Duale Mitarbeiterbeteiligung oder gemeinsame Events für Mitarbeiter und Angehörige.

Eigentümer von TGW ist die TGW Future Privatstiftung, die von TGW-Gründer Ludwig Szinicz ins Leben gerufen wurde. Eine wertschätzende und respektvolle Unternehmenskultur spielt bei dem Intralogistik-Spezialisten eine zentrale Rolle. Der Mensch steht bei TGW im Mittelpunkt, Familienfreundlichkeit wird großgeschrieben. Dank der Firmenstruktur darf TGW nicht verkauft werden, ein Großteil des Gewinns bleibt im Unternehmen und wird investiert. Zudem unterstützt TGW die so genannten Future Wings-Projekte, deren Schwerpunkt auf der Aus- und Weiterbildung von Kindern und jungen Menschen liegt.

Das Zwergennest wird von den TGW-Mitarbeitern bereits seit Beginn hervorragend angenommen. Schon kurz nach der Eröffnung konnten 35 Kinder betreut werden, im Kindergartenjahr 2019/2020 sind es bereits 50. Deren Eltern arbeiten bei TGW in Wels und Marchtrenk in ganz unterschiedlichen Bereichen: von der Produktion über die administrativen Abteilungen bis hin zur Geschäftsführung.

Wachsen und Begleiten
Bei der Planung der betrieblichen Kinderbetreuung ging TGW neue Wege. Zunächst entwickelte man gemeinsam mit den Experten der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich ein modernes Konzept, das auf aktuellen Forschungsergebnissen basiert und auf die Bedürfnisse von TGW maßgeschneidert ist. Es bezieht verschiedene Zugänge zur frühkindlichen Entwicklung sowie empirisch belegte pädagogische Begleitkonzepte (u.a. Montessori, Pikler und Reggio) ein. Unter dem Motto „Wachsen und Begleiten“ steht individuelles Lernen im Fokus. Das Zwergennest soll eine anregende Umgebung bieten, in der die Kinder ihr Potential individuell entfalten können. Dementsprechend gibt es keine starren Gruppenstrukturen, sondern eine flexible Organisation, die einen Austausch ermöglicht. Abseits von starr festgelegten Tagesprogrammen, Zwängen und Zeitdruck werden die Kinder in ihrer Einzigartigkeit und ihren Talenten gefördert.
Das Diakoniewerk Oberösterreich betreibt das TGW Zwergennest als pädagogischer Experte. Die Auswahl des Trägers erfolgte in einem mehrstufigen Evaluierungsprozess, in dem das Diakoniewerk als der am besten geeignete Partner überzeugen konnte – nicht zuletzt, weil beide Partner grundlegende Werte und Überzeugungen teilen. Das Diakoniewerk betreibt das Zwergennest damit nicht für TGW, sondern vielmehr gemeinsam mit TGW.

Pädagogisches Konzept
Die Betreuung erfolgt nach dem Konzept der beziehungsvollen Pflege, des freien Spiels und autonomer Bewegungsentwicklung. Mit einer Pädagogin und zwei Assistenten pro Gruppe wird der gesetzlich vorgeschriebene Betreuungsschlüssel übererfüllt. Betreut werden die Kinder auch von zwei „Native Speakern“ in Englisch und Spanisch. Basis ist das individuelle Begleiten des kindlichen Lernens. Alltagssituationen – wie das gemeinsame Mittagsessen oder Spielen – werden als Lernmöglichkeit gesehen. In der Krabbelstube liegt ein besonderer Schwerpunkt auf beziehungsvoller Pflege, autonomer Bewegungsentwicklung und bedürfnisorientiertem Lernen. Auch die Betreuung beeinträchtigter Kinder ist nach Rücksprache grundsätzlich möglich. Das Konzept umfasst drei grundlegende Prinzipien:

Feinfühligkeit
Der feinfühlige Umgang mit den Kindern ist entscheidend. Durch das Wahrnehmen ihrer verbalen und nonverbalen Signale können die Betreuerinnen schnell auf sie eingehen. Wertschätzung und Akzeptanz der kindlichen Sichtweise sind dabei von zentraler Bedeutung. So entsteht ein Klima, in dem sich Erwachsene und Kinder – aber auch die Kinder untereinander – mit Herzlichkeit, Respekt und Wertschätzung begegnen können.

Beziehungsdidaktik
Kinder werden von den Betreuungspersonen in ihrem Tun ebenso wie in ihrem Selbstbewusstsein bestärkt. Damit das gelingen kann, braucht es wertschätzendes Beobachten, Erkennen der kindlichen Bedürfnisse und ein angemessenes Reagieren darauf. Eine sichere Beziehung ist die Grundlage für selbstbestimmtes Lernen.

Dialogische Haltung
Das Konzept geht vom Bild des Kindes als Forscher und aktiver Mitgestalter der eigenen Entwicklung aus. Aufgabe der Erwachsenen ist es, Gespräche auf Augenhöhe zu führen, die Kinder in ihren Aussagen sowie ihrem Denken wertzuschätzen und ernst zu nehmen. Auch die Zusammenarbeit mit den Eltern ist entscheidend.

TGW errichtet eigenes Gebäude
Für das Zwergennest errichtete TGW ein 750 m² großes, nach modernsten Standards ausgeführtes Gebäude am Betriebsgelände in Marchtrenk. Neben drei Gruppenräumen umfasst es einen Bewegungsraum, ein Atelier zum Malen und Basteln sowie einen Bauraum. Im Zwergennest wird ein teiloffenes Konzept gelebt, in dem die Kinder die einzelnen Räume entsprechend ihren Interessen individuell nutzen können. Die Ausstattung mit hochwertigen Möbeln und Spielmaterialien soll die Entwicklung bestmöglich fördern. Eine überdachte Terrasse, ein 1.300 m² großer Garten mit weitläufigem Spielplatz und einer Bobby-Car-Bahn laden zu spannenden Entdeckungsreisen ein. Im Zwergennest wird zudem Wert auf gesunde saisonale, altersgerechte Ernährung gelegt: mit freier Jause, einem Obstkorb vom regionalen Bauernhof sowie einem gemeinsamen Mittagessen, das jeden Tag frisch gekocht wird.

Öffnungszeiten
Die Rahmen-Öffnungszeiten sind auf die Bedürfnisse von Mitarbeitern und Kindern zugeschnitten: Das Zwergennest hat aktuell von Montag bis Donnerstag von 07:00 bis 17:00 Uhr und am Freitag von 07:00 bis 14:00 Uhr geöffnet. Das Zwergennest ist ganzjährig ohne generelle Ferienschließzeiten geöffnet, hat also auch im Sommer durchgehend offen. Die Öffnungszeiten werden jährlich an den konkreten Bedarf der Eltern angepasst. Das sorgt für gute Planbarkeit bzw. hohe Flexibilität im familiären Alltag.

Stakeholder und Beteiligte
Planung und Koordination des Projekts lagen bei TGW im Bereich Global Human Resources. Zudem unterstützte ein interdisziplinäres Team von Kollegen bei Vorbereitung und Umsetzung, insbesondere aus den Bereichen Facility Management und Einkauf. Das Team holte sich Anregungen und sammelte Best-Practice-Erfahrungen bei bestehenden betrieblichen Kinderbetreuungseinrichtungen in Oberösterreich. Zudem stand man in permanentem Austausch mit den Spezialisten der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich, des Landes Oberösterreich, des Netzwerks HR Business Upper Austria / OÖ Wirtschaftsagentur, dem betreuenden Architekten sowie dem Diakoniewerk Oberösterreich. Durch gute Vorbereitung und die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten konnte der Bau in nur zehn Monaten umgesetzt werden.

Finanzierung
Die Projektfinanzierung für das Zwergennest erfolgte durch die TGW Logistics Group. Insgesamt investierte TGW 2,5 Millionen Euro in die Errichtung der betrieblichen Kinderbetreuung – also in die Planung, den Bau des Gebäudes sowie die kindgerechte Einrichtung inklusive hochwertigen Spielmaterialien. Das Land Oberösterreich unterstützte das Projekt mit einem Investitionskostenzuschuss gemäß Art. 15a B-VG (Vereinbarung zwischen Bund und den Ländern über die Förderung der Elementarpädagogik). Gefördert wurden die Schaffung neuer Betreuungsplätze für Krabbelstube und alterserweiterte Gruppen, die verlängerten Öffnungszeiten zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die barrierefreie Ausführung des Gebäudes.

Betreuungskosten
Die Betreuungskosten sind ident zu den Kosten in öffentlichen Krabbelstuben. Für Kinder unter 31 Monaten richtet sich der Eltern-Beitrag nach der gültigen Elternbeitragsverordnung 2018 der oberösterreichischen Landesregierung, basierend auf dem Brutto-Familieneinkommen sowie dem Betreuungsausmaß. Für Kinder ab 31 Monaten ist das TGW Zwergennest ganztägig beitragskostenfrei: TGW verzichtet damit bewusst auf die Gebühren für die Nachmittagsbetreuung. Die laufenden Kosten, die nicht durch Elternbeiträge gedeckt sind, trägt die TGW Logistics Group.

Erfahrung und Umsetzungsstand
Das Interesse an der betrieblichen Kinderbetreuung war bei den TGW-Mitarbeitern von Beginn an hoch – und wächst stetig weiter. Eltern schenkten TGW und dem Betreiber Diakoniewerk schon vor der Eröffnung des Zwergennests großes Vertrauen, das zeigte sich bereits bei den ersten Informationsveranstaltungen. Dementsprechend konnten im ersten Jahr 35 Kinder betreut werden. Das pädagogische Konzept wird ebenfalls sehr gut angenommen und von den Eltern positiv als Alleinstellungsmerkmal hervorgehoben. Auch von den Bewohnern der Umlandgemeinden kommen zahlreiche Anfragen – wobei das Zwergennest jedoch ganz klar eine betriebliche Kinderbetreuungseinrichtung ist und den Bedarf der TGW-Mitarbeiter abdecken soll.

Im aktuellen Kindergartenjahr werden eine Krabbelstuben- sowie zwei alterserweiterte Gruppen betrieben, in denen zusammen knapp 50 Kinder betreut werden. Auch für die kommenden Jahre ist es gemeinsame Zielsetzung, weiterhin allen interessierten TGW-Mitarbeitern trotz großer Nachfrage einen Betreuungsplatz für ihr Kind anbieten zu können.

Informationen zum pädagogischen Konzept und zu den administrativen Details werden an einem Elternabend vermittelt. Zudem können interessierte TGW-Mitarbeiter das Zwergennest im Rahmen eines Tags der Offenen Tür kennenlernen. Nach der Anmeldung nehmen Kinder und Eltern an einem Kennenlerntag teil, an dem sie Einblicke in die Abläufe bekommen und offene Fragen in einem persönlichen Gespräch klären können.

Ausblick
Die Rahmenbedingungen für die betriebliche Kinderbetreuung werden regelmäßig geprüft und bei Bedarf angepasst. Darüber hinaus läuft aktuell eine erste Evaluierung des Gesamtprojekts gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich – unter Einbeziehung von Eltern, Kindern und des Betreuungspersonals.




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