Familie bleibt Lebensanker

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Familienbefragung - Familienwerte-Index 2025

Die vom Familienreferat des Landes Oberösterreich beauftragte Studie von IMAS International zeigt, dass trotz Krisen wie Inflation, wirtschaftlicher Unsicherheit und gesellschaftlichem Wandel die Familie ein zentraler Wert bleibt. Auch wenn äußere Einflüsse das Familienleben belasten, bleibt die Familie für viele ein unverzichtbarer Glücksfaktor.


Zusammenhalt und Glücksfaktor

Zwei Drittel der Befragten empfinden den familiären Zusammenhalt als stark. Besonders Frauen und Personen mit Kindern bis 14 Jahren bewerten die Familienbindung als überdurchschnittlich intensiv. Im ländlichen Raum gilt die Familie besonders stark als Lebensglück. Insgesamt sehen 72 % die Familie als essenziell für persönliches Glück. Trotz Individualisierung bleibt die klassische Familienstruktur (Vater, Mutter, zwei Kinder) das Idealbild. 48 % bevorzugen zwei Kinder, 29 % ein Kind, wenige wünschen drei oder mehr. Finanzielle Unsicherheiten werden oft als Hinderungsgrund für größere Familien genannt.


Geburtenrückgang und finanzielle Belastungen

Der Rückgang der Geburtenrate wird primär auf wirtschaftliche Sorgen zurückgeführt: 78 % nennen steigende Lebenshaltungskosten, 66 % die schwierige Vereinbarkeit von Beruf und Familie, 59 % Zukunftsängste. Vor allem gestiegene Energiepreise und Teuerungen beeinflussen die Familienplanung negativ. Viele Eltern sind von den finanziellen Belastungen und der unsicheren Zukunft überfordert. Deshalb wird die Entscheidung für ein weiteres Kind oft vertagt oder aufgegeben.


Digitalisierung und Mediennutzung

Digitale Medien im Bildungsbereich werden zunehmend kritisch betrachtet. 52 % der Eltern fordern die Sperrung von Apps wie YouTube auf Schultablets, um die Nutzung auf schulische Zwecke zu beschränken. Diese Forderung reflektiert die Sorge, dass digitale Ablenkungen die Lernmotivation beeinträchtigen könnten. Gleichzeitig wird die Bedeutung einer sinnvollen Mediennutzung betont, die digitales Lernen fördert, ohne Schüler zu überfordern.


Krisen und ihre Auswirkungen

Krisen wie Inflation, wirtschaftliche Unsicherheit und der Ukraine-Krieg belasten das Familienleben stark. 63 % der Befragten spüren die finanziellen Belastungen deutlich. Besonders Haushalte mit Kindern bis 14 Jahren kämpfen mit finanziellen Sorgen und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Dies erhöht den Stress und wirkt sich negativ auf das familiäre Miteinander aus.


Die Studie betont, dass die Familie trotz Herausforderungen ein zentraler Lebenswert bleibt. Dennoch bedarf es politischer Maßnahmen, um die wirtschaftlichen und sozialen Belastungen zu mildern und die Familien nachhaltig zu stärken.


Bräuche und Traditionen

Für rund drei Viertel der Befragten sind Bräuche und Traditionen im Jahreskreis wichtig. Besonders Eltern mit Kindern bis 14 Jahren und Personen über 60 schätzen die Pflege von Traditionen.

Bräuche werden häufiger in ländlichen Gebieten gepflegt. Jeweils rund die Hälfte der Befragten meint, dass Traditionen mit Kindern stärker gelebt werden und den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern. Zudem sehen 45 Prozent der Befragten Bräuche als integrationsfördernd an.

In Bildungseinrichtungen nimmt das Leben von Traditionen mit steigender Schulstufe ab: 86 Prozent der Befragten wünschen sich, dass Bräuche und Traditionen stärker in Kindergärten und Schulen gelebt werden, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern.


Erster Teil der Umfrage

Zweiter Teil der Umfrage

 

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