Ferien am Betrieb mit Umweltbildung für die Jüngsten


Informationen zum Einreicher

REXEL Austria GmbH
4616 Weißkirchen

Vollzeit Mitarbeiter/innen: 582
Teilzeit Mitarbeiter/innen: 110

Zielsetzung: Besonders in den Sommerferien, wenn Horte und Schulen geschlossen sind, mangelt es berufstätigen Eltern an Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder. Die Diskrepanz zwischen dem Urlaubsanspruch der Eltern und der Ferienzeit der Kinder ist enorm: je fünf Wochen fünf Urlaubswochen pro Elternteil gegenüber 14 Wochen im Jahr. Um diese Betreuungslücke zu schließen, hat REXEL Austria im Sommer 2019 für 2 Wochen „Ferien am Betrieb“ am Standort DC Weißkirchen pilotiert. Mit pädagogisch ausgebildetem Personal erlebten die Kinder im Alter von drei bis 13 Jahren ereignisreiche Wochen. Neben lustigen Gruppenspielen, spannenden Workshops und kreativen Bastelideen waren vor allem die wöchentlichen Highlights wie ein Waldtag, eine Lamawanderung, der Besuch eines Tierparks sowie des Indianerparks schöne Erlebnisse für die Kinder. Die Kinder wurden mit regionalen und nachhaltigen Speisen versorgt.
Nebenziel des Projekts beinhaltete die Umweltbildung der Kinder unserer MitarbeiterInnen. Als SDG-fit-zertifiziertes (SDG= sustainable developement goals)- Unternehmen setzten wir im Bereich des SDG 4 „Hochwertige Bildung“ unsere gesellschaftliche Verantwortung in Form von Umweltworkshops um. Das komplexe Thema „Nachhaltigkeit“ wurde kindergerecht aufbereitet und spielerisch umgesetzt.

Zielgruppen: In unserem Zentrallager in Weißkirchen an der Traun sind rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Zielgruppe der „Ferien am Betrieb“ waren alle erziehungsberechtigten Personen bzw. deren Kindern im Alter von 3 bis 13 Jahren, sowohl aus dem Bereich Lager als auch Büro.

Beteiligte: Bei der Pilotierung der „Ferien am Betrieb“ waren unterschiedliche Stakeholder im Unternehmen eingebunden wie die Geschäftsführung, die Niederlassungsleitung, Human Ressource, Kommunikation, Marketing und CSR. (Corporate social responsibility). Realisiert wurde die Umsetzung von Personen aus dem BGF-Kernteam (Betriebliche Gesundheitsfürsorge). Als externe Partner wurden die Kinderfreunde Wels-Hausruck herangezogen, die Sportunion stellte den Sportplatz gleich neben dem Firmengelände zur Verfügung. Das Essen lieferte das regionale Catering „Festmomente“ aus Machtrenk.

Umsetzungsstand: Die Pilotierung ist mit 31. August 2019 zu Ende gegangen. Dieser folgte eine Zufriedenheitsumfrage bei den Eltern und Kindern und die Vorstellung der Ergebnisse im Managementteam.

Finanzierung: Die Kosten für die „Ferien am Betrieb“ wurden aus dem Budget der betrieblichen Gesundheitsfürsorge getragen, ein Selbstbehalt in der Höhe von EUR 30.- pro Kind pro Woche von den Eltern erhoben (inkl. Mittagessen und Ausflügen).

Erfahrungen: Vor der Durchführung von „Ferien am Betrieb“ war es sinnvoll, den tatsächlichen Bedarf zu erheben. Da wir 19 unterschiedliche Nationen am Standort haben, wurden mehrsprachige Umfragen erstellt sowie eine Informationsveranstaltung für Eltern angeboten und durchgeführt. Gerade beim ersten Mal sind viele Fragen der Eltern zu beantworten und Unsicherheiten zu klären. Dabei konnten wir auch begründen, warum Kinder erst ab 3 Jahren mitmachen können bzw. warum es Voraussetzung ist, dass das Kind schon Krabbelstuben- bzw. Kindergartenerfahrung hat. Ideen der Eltern für die Programmgestaltung wurden aufgenommen.
Rechtzeitig wurden die notwendigen Räume im Haus reserviert, da diese normalerweise für die vielen Meetings im Haus zur Verfügung stehen müssen. Ein Raum wurde als Aktiv-, ein Raum als Ruheraum definiert, beide Räume im Vorfeld des Projektes kindergerecht ausgestattet bzw. adaptiert. Engpässen bei den räumlichen Kapazitäten kamen die KollegInnen im Haus mit viel Verständnis entgegen. Für die tägliche Portion Bewegung organisierten wir die kostenfreie Benützung des Sportplatzes hinter dem Firmengelände. Mit den PädagogInnen wurde im Vorfeld das Gelände begangen, um auf Gefahrenquellen am Gelände hinzuweisen (z.B. Fuhrpark).
Bereits im Vorfeld wurden Fragen der Haftung und des Datenschutzes geklärt bzw. notwendige Einverständniserklärungen eingeholt (Fotorechte).
Die Anwesenheit der Projektleitung seitens des Betriebs in der allerersten Pilotierungswoche ist empfohlen, da vonseiten der Kinderbetreuerinnen, der Eltern, der nicht betroffenen MitarbeiterInnen und des Caterings immer wieder Fragen zum Ablauf kamen. Diese reduzierten sich in der Woche 2 merklich.
Nach jedem Tag war eine 5-minütige Feedbackschleife zwischen der Projektleitung und den Kinderbetreuerinnen geplant, bei dem kurz die Stimmung des jeweiligen Tages, Auffälligkeiten und positive Ereignisse nachbesprochen wurden.
Nach Ende der Ferienwoche wurde jedes Kind um sein Feedback gebeten, ebenso wurden die Eltern befragt. Die Kinder vergaben in Summe die Note 1,5 für die „Ferien am Betrieb“, auch die Rückmeldung der Eltern war sehr positiv.
Beispiele für Rückmeldungen der Eltern:
Eine Mutter: „Meine Kids waren auch voll begeistert. Mein Kind will, wenn es groß ist, bei uns arbeiten. Über eine Wiederholung nächstes Jahr freuen wir uns jetzt schon. Vielen Dank für die super Betreuung und die tolle Organisation.“
Eine Mutter: „Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie stellt mich vor allem in den Sommerferien vor Herausforderungen. Ich bin froh, dass mein Arbeitgeber sich hier mit den Ferien am Betrieb stark macht! Vielen Dank dafür!!!“
Ein Vater: Ein herzliches Dankeschön auch von mir und meinem Kind. Uns hat es auch sehr gut gefallen. Danke nochmal an die ganzen Betreuungsteams, waren alle supernett! Danke vielmals!

Weitere Vorgehensweise:
Die Vereinbarkeit von Unternehmen und Familie ist ein entscheidender Baustein für unseren Umgang miteinander und eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass MitarbeiterInnen engagiert ihrer Arbeit nachgehen. Eine gesunde Unternehmenskultur ist uns ein ganz zentrales Anliegen und hier spielt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine entscheidende Rolle. Wir wollen daher einerseits unsere Überzeugung vermitteln, dass familienfreundliches Verhalten ein wesentlicher Kulturträger ist und andererseits auch betriebswirtschaftlichen Sinn macht. Aufgrund der zahlreichen positiven Rückmeldungen der Eltern und Kinder werden die „Ferien am Betrieb“ auch 2020 angeboten. Die Bedarfsanalyse wurde mit Stand Jänner 2020 abgeschlossen, die Entscheidung für die konkreten Ferienwochen sind noch ausstehend. Da 2020 das „Superjahr“ der schulautonomen Tage ist (schulautonome Tage aus dem Schuljahr 2019 im Frühjahr UND Herbstferien 2020), gibt es Überlegungen, auch die Herbstferien mit „Ferien am Betrieb“ abzudecken.




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