"warm up" - Schulaufwärmtraining


Informationen zum Einreicher

Röm.-Kath. Pfarre Ebensee
4802 Ebensee


Voraussetzungen für das Projekt: In Ebensee gibt es 2 Volksschulen (je 140 Kinder) und 1 Sportmittelschule (160 SchülerInnen). Seit Jahren gilt Ebensee als sozialer Brennpunkt mit vielen sozial benachteiligten Familien. Überdurchschnittlich viele Familien werden von der Kinder- und Jugendhilfe betreut. Die VS Roith besuchten im Schuljahr 2019/20 17 Kinder mit nicht-deutscher Mutter- bzw. Erst-Sprache, in der VS Ebensee waren es 15, in der Sportmittelschule 19 Kinder. Da im Sommer 2020 zu wenig Kinder in den Ebenseer Schulen die Kriterien für die Durchführung einer „summer school“ erfüllten, gab es dieses Angebot leider nicht. Die DirektorInnen unterstützten daher das Angebot der Pfarre und übernahmen die Bewerbung bzw. die Vermittlung der Kinder. Die Röm.-Kath Pfarre Ebensee engagiert sich seit Jahren für benachteiligte Familien in Ebensee. Das Angebot eines „Schul-Aufwärmtrainings“ wurde als Ergänzung zu bestehenden Maßnahmen (Familientandem, ehrenamtliche Lernunterstützung) und als Pilotprojekt gesehen. Geplant ist, dass es - in Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde Ebensee und den Schulen - auch in Zukunft fortgeführt wird. Zahlen und Fakten: Vorbereitung des Projekts: ab Mai/Juni 2020; Durchführung: von 31. August bis 11. September 2020; TeilnehmerInnen: 15 SchülerInnen der Neuen Mittelschule, die an 6 Vormittage in den letzten beiden Ferienwochen von 3 Lehramtsstudentinnen unterrichtet wurden; Übungs-/ Wiederholungseinheiten in Deutsch, Englisch und Mathematik. Die SchülerInnen waren für 1-3 Fächer angemeldet, Unterricht teilweise altersübergreifend, Gruppengröße 2-8 SchülerInnen, je nach Fach Verpflegung (Jause) durch die Pfarre. 20 SchülerInnen der Volksschulen, die an 3 Vormittagen in der letzten Ferienwoche unterrichtet wurden. Übungs-/ Wiederholungseinheiten in Lesen, Schreiben, Rechnen, alle Kinder besuchten für eine „Lese-Rallye“ die Öffentliche Pfarr- und Gemeinde-Bücherei. Die Kinder wurden in 3 Gruppen (1. Klasse und Vorschule, 2. und 3. Klasse, 4. Klasse) von 4 pensionierten Lehrerinnen ehrenamtlich betreut. Aufgrund der großen Gesamtzahl an Kindern und der geltenden Covid-Abstandsregeln blieben die Kinder auch zum Jausnen in der jeweiligen Gruppe. Kosten und Finanzierung: Die Kosten für das Projekt betrugen 1.500 € und setzten sich zusammen aus: Honorar Lehramtsstudentinnen, Lebensmittelkosten für Verpflegung, Desinfektionsmittel, Mund-Nasen-Schutz, Visiere, Lernmaterial wie Flipchart-Papier, Stifte, Schreibmaterial, Kopien, Geschenke für ehrenamtliche LehrerInnen. Die Organisation und Durchführung (Personalkosten) lagen bei der Pfarre, die Räumlichkeiten wurden von allen Partnern (Pfarre, Zeitgeschichtemuseum, VS Ebensee/ Marktgemeinde) kostenlos zur Verfügung gestellt. Finanziert wurde das Projekt mit Hilfe des Landes OÖ. (Förderung der Abteilung Soziales/ Integration), geringe Unkostenbeiträge der SchülerInnen (10 € für SchülerInnen der NMS/ 2 Wochen und 5 € für VS/ 1 Woche), sowie durch Unterstützung für Lebensmittelkosten/Jause (Marktgemeinde Ebensee/ Vzbgm. Franziska Zohner-Kienesberger, Ausschuss für Schule, Kinderbetreuung und Familien). Die Pfarre bekam sehr positive Rückmeldungen von den Kindern/ Jugendlichen und von den Eltern. Bei den Volksschulkindern war die Anwesenheit fast 100%, bei den älteren Kindern in der ersten Woche ebenfalls. In der 2. Woche fielen krankheitsbedingt 2 SchülerInnen aus, 2 weitere fuhren Ende der Woche noch auf Urlaub, 2 hatten am letzten Tag andere Termine. Die Erfahrung, dass Lernen Spaß machen kann und dass in kleinen Gruppen die Lernerfolge groß sind, war für die SchülerInnen sehr motivierend. Das gemeinsame Jausnen war für die Jugendlichen ein wichtiger Fixpunkt, am Ende der 2 Wochen waren sie zu einer Gemeinschaft zusammen gewachsen und fühlten sich nach eigener Aussage gut gerüstet für den Schulstart. Bei den VolksschülerInnen war offensichtlich, dass die älteren Lehrerinnen mit ihrer Ruhe und Freude am Lernen mit Kindern, einen großen Beitrag zu einem sanften Übergang von den Ferien zum Schulbeginn hatten. Die Eltern waren nach der Zeit der Lockdowns und den Sommerferien sehr dankbar dafür, dass ihre Kinder zu Ende der Ferien ein paar Stunden betreut waren und dass es eine "externe Vorbereitung" für den Schulstart gab. Die geltenden Covid-Hygiene- und Abstandsregeln stellten für das Projekt eine gewisse Herausforderung dar. Wir hoffen, dass wir auch im September 2021 wieder ein Schul-Aufwärmtraining veranstalten werden, dies ist natürlich auch von finanziellen und Personal-Ressourcen abhängig. Der Bedarf ist sicherlich gegeben und für eine gerechtere Verteilung von Chancen in Bezug auf Bildung ist dieses Angebot ein wichtiger Mosaikstein.



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