Fachtagung Elternbildung am 20. Oktober 2015, in Schlierbach

MUT TUT GUT
Balance zwischen Überbehütung und Freiraum finden

An die 120 in der Elternbegleitung und Elternbildung tätige Personen folgten der Einladung des Familienreferates des Landes Oberösterreich und der SPES Familien-Akademie zur Fachtagung Elternbildung, die heuer dem Themenfeld Mut tut gut Balance zwischen Überbehütung und Freiraum finden gewidmet war. Kooperationspartner waren die oberösterreichischen Elternbildungsanbieter.

 

In seinem kurzweiligen Vortrag betonte der Rausch- und Risikopädagoge Gerald Koller wie wichtig es für Kinder und Jugendliche ist, die Balance zwischen innerer Sicherheit, Heimat in mir und dem Hinausgehen, dem Suchen nach neuen Herausforderungen und somit die äußere Sicherheit zu finden.

     Publikum_Abschluss

 

Letzteres erfordere auch Mut und bewusstes Eingehen von Risiken. Wenn Eltern, PädagogInnen und das soziale Umfeld Kinder vor jedem Risiko bewahren, können Kinder nicht lernen sich zu bewähren, das heißt sich als geeignet zu beweisen.


Vertiefende Workshops

Fünf Workshops boten den TeilnehmerInnen die Möglichkeit sich mit verschiedenen Aspekten des Themenfelds Mut und Bewährung zu beschäftigen. Gerald Koller ging in seinem Workshop im speziellen auf die Begleitung von Jugendlichen in die Selbstständigkeit ein. Je vielfältiger die Erfahrungen und die Strategien sind, die ein Jugendlicher als Kind kennenlernen durfte, desto besser lernt er oder sie Risiken abzuschätzen und sicher den Sprung ins Erwachsenenleben zu schaffen.

 

Die Elternbildnerin Christiane Derra vermittelte ihrer Workshop-Gruppe die Hintergründe, Entstehung und Wirkung sogenannter Helikopter-Phänomene. Sie warnte davor die Eltern in simple Kategorien einzuteilen. Hinter einem überwachenden und bewahrenden Verhalten stehen Bedürfnisse und Emotionen, die es zu verstehen gilt, um in der Elternbegleitung entsprechend reagieren zu können.

 

Die dritte Workshop-Gruppe beschäftigte sich unter der Leitung von Christian F. Freisleben-Teutscher sehr körper- und praxisorientiert anhand von Methoden und Haltungen aus der Angewandten Improvisation mit Mut und Lebensfreude. Wir selbst haben es in der Hand, jeden Tag voller Lebensfreude und Mut zu formen.

 

Mit dem zunehmenden Angebot der Loslassgruppen setzte sich die Pädagogin Melanie Holztrattner auseinander. Die Workshop-Gruppe kam zum Schluss, dass Loslassgruppen gelingen, wenn Vertrauen, eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern, Freude und Zeit, ein altersgemäßes Angebot und ein gutes Einschätzungsvermögen gegenüber den Bedürfnissen der Kleinkinder seitens der Leiterin vorhanden sind.

 

Die Pädagogin und Elternbildnerin Leslie Jäger gab Einblick in die wichtige Kompetenz der Widerstandsfähigkeit bzw. Resilienz. Kinder brauchen starke Eltern und Bezugspersonen, die sie liebevoll und sicher bei schwierigen Lebenssituationen begleiten, denn Kinder können Resilienz nur durch eigene Erfahrungen erwerben.

 

Mut so das abschließende Resümee des Hauptvertragenden Gerald Koller, bedeutet Mut etwas zu tun, nicht: etwas nicht zu tun.


Zielgruppe

Die Fachtagung wendete sich an alle Interessierten und Verantwortlichen in der Elternbildung und Elternbegleitung: Pädagoginnen und Pädagogen, Tagesmütter/-väter, Elternbildner/innen, Leiter/innen und Mitarbeiter/innen aus EKIZ, Beratungsstellen der Jugendwohlfahrt, Gemeinden und Pfarren. Die Teilnahme an der Fachtagung war kostenlos.

 


hier kommen Sie zum Fotorückblick

 

 

 

 

 

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