"Meine Multi-kulti Erziehungskiste"


Informationen zum Einreicher

Ndoumbe Mbock Petronille
4020


In Rahmen seiner Untersuchung über Erziehungsstile in Kamerun, zeigte
Professorin und Entwicklungspsychologin Heidi Keller den kamerunischen Bäuerinnen ein Video von deutschen Mütter und ihren Babys an:
„… in diesem Video, die deutschen Mütter legten ihre Babys auf den Boden und beugten sich anschließend über sie um mit denen durch den engen Blickkontakt gut zu kommunizieren.
Kamerunische Mütter hielten die gezeigten Frauen für schlechte „Mamas“ und waren erschüttert.
Am Ende der Veranstaltung, schlugen kamerunische Mutter vor, dass sie eines Tages nach Deutschland fliegen sollten, um den deutschen Müttern zu erklären, wie man mit Babys umgehen soll.“
In Kamerun, werden kleine Kinder bis etwa 1,5 Jahr stark umsorgt und immer bei sich getragen. Dafür entsteht eine enge Baby-Vertrauensperson Verbundenheit, das Kind bekommt somit auch Bewegungsstimulation die es im Wagen nicht hätte.
Aber wenn Kinder sich ungehorsam gegenüber Erwachsenen verhalten, wird dies meist mit „kleinen“ Schlägen unterbunden. Für Menschen der westlichen Kultur mag dies an die Erziehung von Tieren erinnern und wenig liebevoll anmuten.
“ (Pr. Heidi Keller/Artikel, afrikanische Mutter sind von uns erschüttert
Diese zwei Beispiele sind eine klare Demonstration, dass die Form der
Mutter-Babyliebe kulturell stark variiert und, dass die Erziehung von Kulturen zu Kulturen unterschiedlich ist aber vor allem bleibt das Wohlergehen des Kindes im Mittelpunkt.

B- Die Theorie der Allgemeingültigkeit in der Kindererziehung:
„Die Vorstellung, wie man richtig mit Babys umgeht, ist sowieso etwas, was sehr tief in unserem Selbst verankert ist: Das, was wir für richtig halten, halten wir für allgemeingültig. Und gehen voller Kritik an alle Erziehungsmethoden die wir in unserer Kultur nicht kennen.“
Es ist daher unerlässlich, den Afro-Eltern zu vermitteln, , dass die Erziehungsmethoden, die sie zu starken, verantwortungsbewussten, autonomen Männern und Frauen machten, diese Methoden, die in ihnen den von allen bewunderten Mut und die widerstandsfähigen Fähigkeiten hervorbrachten, dank derer es ihnen gelungen ist, ihr Heimatland zu verlassen und in der Lage zu sein, sich in einem westlichen Land niederzulassen und ein stabiles und würdiges Leben aufzubauen , in einer anderen Kultur, die völlig anders oder sogar entgegengesetzt zu ihrer ist,
alle diese Erziehungsmethoden sind in neuen Heimatsland, nicht anwendbar weil die einfach unbekannt sind und folglich verurteilt werden.
Es geht auch nicht darum, den Afro-okzidentalischen Eltern anzuraten, die von Ihnen mitgebrachten Erziehungsmethoden in der Aufnahmegesellschaft eins zu eins anzuwenden. Sonst setzen sie sich mit dieser Gesellschaft in Konflikt
- (Emile Durkheim).
Gleichzeitig, möchte ich auch die Dominanzkultur appellieren, nicht im Namen der Integrationspolitik zu vernachlässigen wo die Gästefamilie erziehungsmäßig richtig handeln. Sie können/sollen auch ihre Erziehungshandeln ausbessern bzw. anpassen indem sie ihren Erziehungsstil ständig reflektieren. Somit kann eine gute Synthese beiden Erziehungsstile herausgefunden werden.
C- Die „Multi-kulti Erziehungskiste“
Rat 1:
Die Lebenskultur des Gastlandes entschlüsseln.
Hilfreich für die Afro- Eltern wäre es die Werte und das kulturelle Ideal der Gesellschaft ihres neuen Gastlandes gut kennenzulernen. Sich über den Erziehungskodex Ihres Wohnsitzlandes zu informieren, ist ein wesentlicher Vorteil für die gelungene Erziehung Ihrer Nachkommen in diesem Land, da jede Gesellschaft unter Berücksichtigung ihrer kulturellen Werte, ihres gesellschaftlichen Ideales; ihre Bürger und Bürgerinnen erzieht. Und dieses Ideal ist niemals außerhalb des kulturellen Rahmens definiert" meint der französische Soziologe Emile Durkheim.
Während meiner Umfrage teilte mir ein pensionierter, österreichischer Staatsangehörigkeit Lehrer mit, dass er afro-österreichischen Eltern, zwei Ratschläge geben könnte:
Erstens: Das deutsche Sprache gut beherrschen,
zweitens: sich ehrenamtlich zu engagiert.
Er fügt hinzu, dass die Österreicher der Ehrenamtlichen Arbeit besondere Aufmerksamkeit schenken, da diese ein wirksames Mittel zur Integration in allen Ebenen ist.
Bei einem Workshop zur der Thematik "Kultur, Bildung und Integration" erzählte die Referentin von aus einer spanischen Community, die in den 1980er Jahren nach Deutschland eingewandert war und sich durch die sehr guten schulische Noten ihrer Kindern bemerkbar gemacht hatte. Nach Durchführung einer Umfrage in dieser Community, fand man heraus, dass das Geheimnis dieses Erfolgs in der engen Zusammenarbeit der Eltern mit dem Lehrpersonal gelegen war. Die Eltern warteten nicht darauf, in die Schule ihrer Kinder gerufen zu werden, um dorthin zu gehen, oder von einem Lehrer kontaktiert zu werden, um sich über den Unterrichtsverlauf und das Verhalten ihres Kindes im Unterricht, in der Schule allgemeines zu erkundigen.
Infolgedessen hatten diese Kinder sehr gute schulische Noten.
Ausgehend von diesem Beispiel, würde ich Afro- Eltern empfehlen, „omnipräsent“ im Schulleben ihrer Kinder zu sein. Dies ermöglicht sie, die Stärken und Schwächen ihrer Kinder besser evaluieren zu können, seinem Kind eine angemessene, schnellere und präzise Unterstützung zur Verfügung zu stellen und vor allem einem eventuellen Schulabbruch zu vorzubeugen. Dies hilft auch den Eltern, ihre Kinder besser kennenzulernen, da sich das Kind in der Schule anders verhält als zu Hause.
Dies sind die gesellschaftlichen Codes, die Afro-Eltern entschlüsseln sollten, wenn sie sich entscheiden sich in einem fremden Land niederzulassen.
Ein Großteil der Eltern In Afrika kennen diese enge Zusammenarbeit mit der Schulen ihrer Kinder kaum. Sie gehen in die Schule nur nach einer Einladung des Lernpersonales. Andere finden sogar Ausreden um die Einladung nicht wahrzunehmen.
Manche Eltern werden, sobald sie ihr Kind an einer Sekundarschule eingeschrieben haben, erst bei der nächsten Schuleinschreibung dorthin gehen. Andere geben sogar die Anmeldegebühren an ihr Kind weiter und warten zu Hause auf die Quittung. Sie werden also Eltern treffen, die möglicherweise den Namen der Schule ihres Kindes kennen, aber nicht einmal denn von dem Hauptlehrer / der Hauptlehrerin der Klasse. Die glücklichen Eltern, deren Kinder keine Disziplinären Probleme haben, werden während der gesamten Sekundarstufe niemals die Schule ihrer Kinder besuchen.
Diese Haltung hier in Österreich wird nicht nur als verantwortungslos bezeichnet, sondern beeinträchtigt auch wesentlich die Erfolgschancen, das soziale Gleichgewicht sowie die Integration des Kindes in seiner Gesellschaft.

Rat.2 Mehrerer Rollen, mehrerer Funktionen „spielen“
In Afrika werden Kinder nicht nur von leiblichen Eltern erzogen, sondern von älteren Geschwistern, der erweiterten Familie und sogar von den Nachbarn oder Freuden.
Ein afrikanisches Sprichwort lautet:
"Das Kind ist das Kind des ganzen Dorfes."
Somit unterstützt das ganze Dorf die Eltern bei der Erziehung und der Bildung ihres Kindes. So wird das abweichende Verhalten des Kindes, das seinen Eltern entkommen könnte, von einer dritten Person bemerkt. Diese wird sich spontan um das Kind kümmern, wie er es für sein eigenes Kind getan hätte, und punktuell die leiblichen Eltern verständigen.
Die Afro-Eltern müssen verstehen, dass sie hier in Europe über alle diese Ressourcen nicht verfügen. Sie müssen somit in der Erziehung ihrer Kinder alle diese Funktionen/ Rolle alleine übernehmen. Dies bedeutet für mich einfach mehr Zeit in der Bildung und der Erziehung seiner Kinder zu investieren. Was denen schwer fällt, da die Mehrheit mehrere „Jobs“ angehen müssen um die in Afrika gebliebene Familie auch versorgen zu können.
Es ist mir bewusst, dass es wichtig ist, die existenziellen Bedürfnisse der Familie zu gewährleisten Aber, genügend Zeit für die gute Entwicklung Ihrer Kinder aufzubringen muss auch eine Priorität im Leben verantwortungsbewussten Eltern sein.

Rat.3 Verbaler gewaltfreier Widerstand:
Es geht darum elterliche Macht soft auszuüben und trotzdem handlungsfähig zu bleiben und die Kontrolle über die Kindererziehung beibehalten zu können.
Beispiel eines Körperangriffsfreien elterlichen Widerstandes:
„Ich kann dein Verhalten nicht akzeptieren, und werde alles tun, es zu stoppen, außer dich zu schlagen“
Es muss gesagt werden, dass in den 22 Ländern der 28 der EU, die den Artikel 19 der Internationalen Konvention über die Rechte des Kindes (CRC) ratifiziert haben, die einfache Handlung, Ihr Kind zu bestrafen, indem Sie es auffordern, für eine bestimmte Zeit sich knien , dazu führen kann, dass die Jugendamt Ihnen ihr Kinder wegnimmt.
Jedoch in den Herkunftsländern der Afro-Eltern, gilt immer noch, was die Franzosen nennen: VEO (die normalen erzieherische Bestrafungen).
Das Artikel 19 bestimmt:
„Die Vertragsstaaten treffen alle geeigneten gesetzgeberischen, administrativen, sozialen und erzieherischen Maßnahmen, um das Kind vor jeglicher Form von Gewalt, körperlicher oder geistiger Schädigung oder Brutalität, Vernachlässigung oder Vernachlässigung, Misshandlung oder Missbrauch zu schützen. Ausbeutung, einschließlich sexueller Gewalt, während des Aufenthalts die Betreuung eines Elternteils oder eines Elternteils, Erziehungsberechtigten oder einer anderen betreuten Person.
Rat.4 Effiziente Kommunikationskultur in der Familie errichten.
Um gewaltfreier Wiederstand durchführen zu können, benötigt in der Familie eine effiziente Kommunikationskultur die von der Eltern etabliert sein muss.
Auf meine Interview-Frage: „Was würden Sie beim afrikanisch-Bantu´s Erziehungsstil verbessern …?“
haben alle Afrikanischen Befragten darauf „…die Kommunikationskultur…“ geantwortet.
Sie erklärten weiter, dass,in ihrem Erziehungsstil sehr wenig kommuniziert wird.
Die Eltern erziehen mehr mit Tabus und Verboten als mit Erklärungen.
Ich muss auch hier aber darauf hinweisen, dass für mich
„…mit Kind kommunizieren heißt auch nicht, mit Kind zu verhandeln“ dadurch teile ich die Meinung diesen österreichischen Vater mit: nämlich:
das Kind ist nicht der Freund der Eltern, so wie der Lehrer nicht der Freund des Schülers ist "
Das Kind wird später vielleicht der Freund seiner Eltern sein wie bei dem Bantu Erziehungscode, aber es muss zuvor erzogen werden.

Rat.5. Improvisierung und Geduld
„Eltern die nur auf das Tun des Kindes reagieren scheinen oft ihres eigenen Willens beraubt zu sein“
Eltern sollen frühzeitig handeln können, Zeit für das Kind investieren, dem Kind die Botschaft übermitteln können, „ich kann so viel Zeit für dich haben die du dir nicht vorstellen kann“.
Dieser Zeitfaktor und Handlungsimprovisation kann sich nur für die Eltern gut auswirken. Sofern sie zum rechten Zeitpunkt die Initiative ergreifen

Rat.6. Elterliche Präsenz:
„Körperkontakt fördert elterliche Autorität.“
„Der Körper ist der Ort unserer Wirklichkeit“ Deshalb kneifen wir uns den Arm, um uns zu versichern, dass wir nicht träumen.“
„…Das Schrei von Säuglingen variiert kulturell stark…“
Eltern werden ihren Kindern am frühsten und elementarsten präsent durch den Körper. So wird die elterliche Autorität schon sehr für das Kind aufgebaut. Wenn das Kind größer wird, wird die körperliche Präsenz sporadischer, es entwickeln sich neue symbolische Ausdrucksweisen, um die elterliche Präsenz zu zeigen.
Eine wissenschaftliche Studie hat sogar ergeben, dass die afrikanische Babys weniger schreien, anders ausgedrückt am bravsten sind….
„Der amerikanische Mediziner Melvin Konner konnte in den Siebzigjahren als einer der Ersten wissenschaftlich bestätigen, dass das Schrein von Säuglingen kuturell stark variiert. Säuglinge bei den! Kung in Kalahari zum Beispiel brüllen weniger als nordamerikanische Kinder. Kleine Kinder verbringen einen Großteil des Tages in einem Tuch auf der Hüfte der Mutter, gestillt werden sie nach Bedarf, wann immer die Kleinen es möchte. Die Kinder genießen stets engen Körperkontakt, ob mit Mama, Papa oder anderen Verwandten. Diese reagieren innerhalb von Sekunden auf das Geschrei ihrer Säuglinge und beruhigen sie. “
Diese elterliche Präsenz durch engen und ständigen Körperkontakt ab der Geburt müssen die Afro-ö. nicht verlernen um in Name des Zeigens gut integriert oder modern zu sein. Mehrere Forscher und Entwicklungspsychologin … stellen fest, dass
„ … Viele junge Mütter in Deutschland gehen heute scheinbar einen anderen Weg als früher. Das Baby wird tagsüber eng an den Körper gebunden, statt im Kinderwagen zu liegen, nachts schläft es gemeinsam mit den Eltern im Familienbett statt in der Wiege…“,
In vielen i Afro-okzidentalischen Familie, geht leider die Kultur des Tragertuches stark verloren.
Unbewusst verlieren sie daher
die Verbindung zu den Kindern.
die elterliche Autorität,
der elterliche positiven Einfluss…
und wundern sich, dass sie eines Tages die Kontrolle über ihr Kind nicht mehr haben.
„Körperliche Nähe aus den Anfangsjahren schafft Vertrauen, stärkt den Gemeinschaftsgeist. Vertrauen und Bindung in der Familie, was folglich die Familie, insbesondere die Kinder, vor der Manipulation externer Kräfte gut schützen kann. Es ist auch eine gute Ressource für Eltern, um die kritischste Phase in der Entwicklung eines Kindes nämlich die Pubertät besser zu bewältigen:
“. Je mehr Sensibilität Eltern zeigen, je einfühlsamer sie sind, desto weniger haben auch kleine Kinder das Gefühl, rebellieren zu müssen“ ( Michaela Schonhöft, „Kindheiten“ S.62/76)

Abgesehen von den wirtschaftlichen Zwängen und den soziokulturellen Einflüssen der Industriegesellschaft, in der sie jetzt leben, rate ich ihnen, diese Kultur der körperlichen Präsenz beizubehalten, die ihnen gehört. Diese Kultur ist die Grundlage für das reibungslose Funktionieren ihres Bildungssystems. In Afrika begünstigt die Lebensweise natürlich den körperlichen Kontakt. Dies hier in Europa extra zu kreieren gehört.
In der Tat, mit Wachsen des Kindes müssen Eltern lernen, Raum zu geben und ihre Präsenz weniger und weniger stark sein zu lassen.
Wenn sie das nicht können, kann das Kind nicht nur abhängig und unreif bleiben, sondern es leidet unter einem Zuviel an Kontrolle.
Der Begriff Teufelskreis ist am besten geeignet um die Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kind zu beschreiben.

Rat.7 körperliche Präsenz:
Einigen Familientherapeuten experimentierten die Bärumarmung bei Eltern und ihre unter zehnjährige Kinder, die mit Wutanfällen und heftigen Ausbrüchen einhergingen. Die Eltern sollen ihre Kinder bis eine Stunde lang umarmen. Viele Eltern machten es spontan kürzer, ohne einen bemerkenswerten Verlust an Wirkung – es sei denn, sie verkürzen sie auf ein paar zögerliche und schuldbewusste Minuten.
Nachdem die Therapeuten den Eltern erklärten, dass die Bärumarmung für das Kind folgende
Botschaften übermitteln werden:
„Ich bin hier!“
„Ich werde dich nicht verlassen!“
„Ich gebe nicht auf!“
„Ich gebe dich nicht auf!“
„Ich bin stärker als du!“
„Ich kann deiner Wut und deinen Verletzungen wiederstehen!“
„Ich werde bei dir bleiben so lange, wie es nötig ist!“
wären viele Eltern bereit sich zu bemühen die Eine Stunde Umarmung also die Bärumarmung zu absolvieren, hätten sich dadurch die Effizienz ihrer elterlichen Autorität in Vergleich zu einem „Klaps“ besser einschätzen können.
Die Bärumarmung hätte würde die Bantu Eltern schwerfallen. Da in der Bantu Kultur die körperliche Distanz mit dem Großwerden des Kindes kontinuierlich zunimmt. Unüblich ist es zu sehen einen Vater ihre (n) 15 Jährige(n) Tochter/Sohn am Körper zu drücken, außer um ein Wiedersehens zu zelebrieren.
Die Väter sind häufiger massiv in ihrer autoritären elterlichen Rolle konzentriert, sodass die meistens Austauschmomente mit ihren Kindern nur für die existentielle Versorgung oder Befehle zu geben reserviert sind / siehe Bantu Erziehungscode: (… von 10 bis 20 ist das Kind ein „Jünger“).
Bärumarmung erscheint denen vielleicht außergewöhnlich aber nicht „nicht machbar“.
Sie sollten diesen Erziehungstipp auch ausprobieren.

Rat 8. Soziale Präsenz:
Dieses Erziehungsmittel ist innerhalb Kulturen und geografischen Milieus unterschiedlich.
„…Das deutsche aber auch nordamerikanische Baby wird permanent bequatscht, ist umgeben von sehr viel Spielzeug. Das Kind steht zwar im Mittelpunkt, aber es liegt die meiste Zeit in seinem Bett, im Kinderwagen oder auf der Krabbeldecke. Säuglinge in Kamerun zum Beispiel erfahren dagegen permanenten Körperkontakt von sehr vielen verschiedenen Personen. Sie entwickeln dadurch ein tiefes Vertrauen, dass niemand sie im Stich lässt. “ Diese Beobachtung der Osnabrücker Entwicklungspsychologin Heid Keller, kann ich als gebürtige Kamerunerin und österreichische Staatbürgerin bestätigen.
Die Afro-Eltern müssten diesen Kommunitarismus auch hier in Europa gut pflegen.
Dies verstärkt die Personalität des Kindes sowie sein Selbstvertrauen.
In Afrika, „…das Kind, des ganzen Dorfes“…
Hingegen zu den westlichen Gesellschaften, Bantus´ Kinder leben nicht in Kleinefamilien (Papa, Mama, Geschwistern) , sondern sie leben in weitverzweigten Familie mit viel Vertrauen zueinander
Das Kind baut dadurch seine individualistische und rebellische Seite ab, verstärkt jedoch seine gemeinschaftliche Seite. Dem Kind wird die Botschaft übermittelt bekommen:
„Du existiert für uns!
du bist wertvoller als nur ein Anteil nur deiner leiblichen Familie!
Du gehört zu der großen Familie dieses Dorfes!
Du bist nicht alleine!

Das ganze Dorf ist für dich da!
“ Du zählst für das ganze Dorf und das ganze Dorf zählt auf dich!“

Rat 9. Das Phänomene der Parentifisierung vermeiden
die Problematik der „ Parentifizierung / Parentifikation“= Familienrollenumkehr
Parentifizierung oder Parentifikation (lateinisch parentes „Eltern“, facere „machen“) ist ein Begriff aus der Familientherapie, mit dem zumeist eine Umkehr der sozialen Rollen zwischen Elternteilen und ihrem Kind bezeichnet wird. Eine Parentifizierung in diesem Sinne findet statt, wenn sich das Kind aufgefordert und/oder verpflichtet fühlt, seinerseits die nicht-kindgerechte, überfordernde und seine weitere Entwicklung blockierende „Eltern-Funktion“ gegenüber einem oder beiden Elternteil(en) wahrzunehmen.
Im Rahmen familientheoretischer Überlegungen bedeutet eine solche Rollenumkehr eine Störung der familiären Hierarchie und der Generationsgrenzen.
Die Parentifizierung (oder “Verelterlichung”) beschreibt wie, wenn Kinder die Rolle von Erwachsenen übernehmen müssen, im Rahmen der Familie.
In einer Familie kann man Parenterisierung nur vermeiden wenn die Eltern ausreichende Sprachkenntnisse haben um ihre Elternrolle bei allen Behördengängen für die ganze Familie übernehmen können. Aber wenn es nicht der Fall ist, müssen die Kinder heranzogen werden, um für ihren Eltern zu übersetzen. Dadurch, sind die Kinder oft gezwungen die Rollen des kulturellen Vermittlers für die ganze Familie zu übernehmen und werden dadurch überfordert.

Rat 10. Professionelle Hilfe holen bevor die Situation eskaliert
Familienstreitigkeiten in Afrika werden innerhalb von Familienrat besprochen aber hier in Europa interveniert, die Jungendwohlfahrt und die Justiz wenn sich die Situation eskaliert. Mein Rat an Afro-Eltern wäre daher dies vorzubeugen, indem sie um pädagogische bzw. Erziehungshilfe ansuchen, bevor die Dinge außer Kontrolle geraten.
Rat.11 Eltern als erstes Vorbilder für Kinder
„Kinder machen nicht was wir sagen,
sondern was wir tun“
Sagt uns Gasper Juul.








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